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Feederangeln: Montagen & MEHR!
- Aktualisiert: 06 August, 2024
Das Feederangeln erfreut sich immer größerer Beliebtheit und ist eine effektive Methode, um Weißfische aller Art zu fangen. Beim Feederangeln wird ein mit Futter gefüllter Futterkorb an der Montage angebracht und am Grund platziert. In diesem Beitrag erfährst du alles, was man übers Feederangeln wissen sollte, um erfolgreich zu sein.
1 GRUNDLAGEN
Wie bereits in der Einleitung erwähnt, wird beim Feederangeln mit einem Futterkorb gearbeitet, der direkt an der Montage angebracht wird und als Blei dient. Dieser Futterkorb wird mit Futter gefüllt und am Grund platziert. Dadurch kann Futter direkt in der Nähe des Hakenköders angeboten werden. Der Begriff Feederangeln ist vom englischen Wort „to feed“ abgeleitet, welches übersetzt füttern bedeutet. Dadurch, dass das Futter und der Hakenköder so nah beieinanderliegen, ist das Feederangeln eine sehr fängige Methode und speziell bei Angelanfängern sehr beliebt. Zielfische sind in der Regel alle Weißfische, wie Brassen, Schleien, Rotaugen, Rotfedern und Karpfen.
Feederangeln kann man das ganze Jahr über, jedoch ist es im Winter und Hochsommer ein wenig schwieriger den ein oder anderen Fisch ans Band zu bekommen. Die besten Chancen auf Erfolg hat man zum Sommerbeginn und an warmen Herbsttagen, da die Fische zu diesen Zeitpunkten sehr aktiv sind und richtig Hunger haben.
Hier findest du ein interessantes und lehrreiches Video über das Angeln mit dem Futterkorb.
2 DIE RICHTIGE AUSRÜSTUNG
Die Ausrüstung, welche man zum Feederangeln benötigt, ist recht überschaubar. Im folgenden Abschnitt erfährst du, welche Ausrüstung du benötigst, um beim Feederangeln erfolgreich zu sein.
2.1 Die RICHTIGE RUTE FÜRS FEEDERANGELN
Die Ruten zum Feederangeln sind meist dreiteilig und werden mit mehreren Spitzen geliefert, die ausgetauscht werden können. Dies ist nötig, um die Rute an das jeweilige Gewässer anpassen zu können. Bei starkem Wind beispielsweise sollte man eine etwas härtere Spitze wählen, um einen Biss erkennen zu können. Bei keinem Wind und keiner Strömung sollte man eine sehr weiche Spitze wählen. Es gilt die Faustregel, dass die Spitze immer so weich wie möglich gewählt werden sollte, damit man die Bisse ordentlich erkennen kann. Informativ in diesem Zusammenhang ist noch, dass die unterschiedlichen Spitzen nicht die Aktion der Rute ändern. Da man beim Feederangeln oftmals weite Entfernungen werfen muss, sind Feederruten in den unteren zwei Dritteln recht stabil und im letzten Drittel recht flexibel, damit Bisse erkennbar sind.
Welche Feederrute nun die Richtige für dich ist, hängt größtenteils davon ab, welches Gewässer du beangeln willst. Grundsätzlich unterscheidet man zwischen 3 Rutentypen, die sich wie folgt kategorisieren lassen:
- leichte Feederruten von 3 bis 3,6 Metern Länge
- mittlere Feederruten mit bis zu 4 Metern Länge
- schwere Feederruten mit bis zu 4,5 Metern Länge
Je länger und schwerer die Rute ist, umso mehr Wurfgewicht hält sie aus und umso weiter kann man werfen. Wer also plant häufig auf weite Distanzen oder in starker Strömung zu angeln, sollte zu einer schweren Rute greifen. Mittlere Ruten eignen sich ideal, um auf mittlere Distanzen zu angeln. Auch leichte Strömungen machen diesen Ruten nichts aus. Leichte Feederruten sind bei geringen Entfernungen und ruhigen Gewässern empfehlenswert.
2.2 Die RICHTIGE ROLLE FÜRS FEEDERANGELN
Viele Angler empfehlen auch Freilaufrollen zum Feederangeln, was jedoch nicht notwendig ist, da man beim Feederangeln immer nah an der Rute sitzt und die Rutenspitze intensiv beobachtet. Freilaufrollen dienen eher zum passiven Angeln, wie etwa dem Karpfenangeln. Wer jedoch eine gute Freilaufrolle zuhause hat, kann diese ohne Bedenken auch zum Feedern verwenden. Man kann den Freilauf ja deaktiviert lassen. Zu guter Letzt sollte man noch darauf achten, dass das Gewicht der Rolle zur gewählten Feederrute passt. Die Kombination aus Rute und Rolle sollte weder zu sehr kopf- oder hecklastig sein.
2.3 Die RICHTIGE SCHNUR FÜRS FEEDERANGELN
Zum Feederangeln kann sowohl eine monofile als auch eine geflochtene Schnur verwendet werden. Vorzugsweise sollten jedoch monofile Schnüre eingesetzt werden, da diese mehr Dehnung aufweisen und somit Aussteiger reduzieren. Die Schnurstärke sollte zwischen 0,20 und 0,24 mm gewählt werden. Wer häufig auf weite Distanzen angelt, sollte eher zu einer geflochtenen Schnur greifen, da diese durch keine beziehungsweise nur geringe Dehnung eine genauere Bissanzeige überträgt. Wenn man mit geflochtener Schnur angelt, sollte man jedoch eine monofile Schlagschnur in zwei bis dreifacher Rutenlänge vorschalten, damit man einen dehnbaren Puffer hat, der Aussteiger reduziert.
2.4 DIE RICHTIGEN HAKEN FÜRS FEEDERANGELN
Da man beim Feederangeln nie so recht weiß, mit welchem Fisch man zu rechnen hat, ist es immer sinnvoll die Hakengröße am Wasser anzupassen. Die Hakengrößen zwischen 16 und 4 sollte jeder Feederangler besitzen, um gut vorbereitet zu sein. Zu Beginn einer Feeder Session empfehle ich mit einem 10er Haken zu starten und diesen dann anzupassen. Je nach Beißverhalten und Fischart sollte man die Hakengröße dann anpassen, um das Maximum herauszuholen. Weiteres sollte man darauf achten, dass die Haken und Vorfächer eine hohe Qualität aufweisen, da es kaum was Ärgerlicheres gibt, als einen Fisch aufgrund von billigen Materialien zu verlieren.
2.5 WEITERE GEGENSTÄNDE DIE MAN BENÖTIGT
Nice to Have: Echolot
Mithilfe eines Echolotes lässt sich der Gewässergrund problemlos scannen wodurch du Hotspots wie Kanten oder Plateaus unter Wasser findest und dadurch ideal befischen kannst. Das Deeper Smart Sonar CHIRP+ 2 ist ein Echolot welches wir dir wärmstens empfehlen können. Dieses kleine Gadget kann sowohl vom Ufer als auch vom Boot aus verwendet werden und lässt keine Wüsche offen.
3 FUTTERKÖRBE FÜRS FEEDERANGELN
Grundsätzlich unterscheidet man zwischen vier unterschiedlichen Arten von Futterkörben, die sich wie folgt kategorisieren lassen:
3.1 OFFENE FUTTERKÖRBE
Offene Futterkörbe eignen sich ideal für das Angeln auf kurze Distanzen und an stillen Gewässern. Sie können aber auch im Fluss eingesetzt werden. Die offenen Futterkörbe sind meist wie ein Zylinder geformt beziehungsweise rund. Es gibt allerdings auch dreieckige und viereckige Körbe. Diese sind gegen Strömung widerstandsfähiger.
3.3 FUTTERSPIRALEN
Die Futterspirale ist im Vergleich zu den anderen Körben eher leicht. Vorteil der Spirale ist, dass sie Futter relativ schnell ans Wasser abgeben und somit schnell die Aufmerksamkeit der Fische erregen. Futterspiralen eignen sich ideal für stille Gewässer mit groben Gewässergrund.
4 KÖDER & FUTTER
Der richtige Köder und das richtige Futter tragen einen wesentlichen Teil zum Erfolg beim Feederangeln bei. Aus diesem Grund werden im folgenden Abschnitt die erfolgreichsten Köder und das beste Futter vorgestellt.
4.1 DIE BESTEN KÖDER FÜRS FEEDERANGELN
Würmer
Würmer sind schon seit Jahrhunderten ein bekannter Angelköder und haben sich auch im modernen Feederangeln einen Namen gemacht. Am besten ist es die Würmer nur ein oder zweimal mit dem Haken einzustechen, damit sie sich noch frei bewegen können und so für mehr Attraktivität unter Wasser sorgen.
Maden & Pinkies
Ein weiterer Topköder zum Feedern sind Maden und Pinkies. Viele Profi-Feederangler schwören auf die kleinen Larven und haben sie immer dabei. Die Maden sollten nur an der Haut des dickeren Endes mit dem Haken eingestochen werden, sodass sie sich noch frei bewegen können. Weiteres sollten dünndrahtige Haken verwendet werden.
Mais
Ein weiterer genialer Köder zum Feederangeln ist der gelbe Mais aus der Dose. Durch seine Farbe und seinem Geschmack ist er bei vielen Weißfischen sehr beliebt und angesehen. Mit Lockstoffen kann der Mais noch ein wenig präpariert werden, wodurch er noch attraktiver für die Fische ist.
Mini-Boilies
Zu guter Letzt sind auch Mini Boilies ein super Köder zum Feederangeln. Die kleinen gekochten Teigkugeln sollten mittels einer Haarmontage angeboten werden und sind immer wieder für eine Überraschung gut. Die Hakengröße sollte ein wenig größer gewählt werden, da auch kapitale Karpfen die Kugeln lieben.
4.2 Futter zum Feederangeln
Mittlerweile gibt es für jedes Gewässer und jede Fischart eine eigene spezielle Futtermischung zu kaufen. Für wen Geld keine Rolle spielt, ist dies sicherlich die einfachste Lösung. Feederfutter kann aber auch ganz einfach selbst gemacht werden, indem man Paniermehl mit etwas Fischmehl und Mais oder Maden mischt. Ich persönlich verwende für meine Futtermischung meist 60 % Spezialfutter und 30 % Paniermehl, die restlichen 10 % bestehen meist aus Mais, Maden und zerdrückten Pellets.
Damit sich das Futter ideal unter Wasser löst und nicht im Futterkorb kleben bleibt, sollte man unbedingt auf die richtige Konsistenz achten. Das Futter sollte mit Wasser oder Liquids so angefeuchtet werden, dass man mit der Hand Kugeln formen kann. Diese sollten jedoch nicht zu stark zusammenkleben, sondern eher dazu neigen leicht wieder auseinanderzufallen.
Wenn beim Auswerfen das Futter aus dem Korb fällt, ist es definitiv zu trocken und muss noch etwas feuchter gemacht werden. Wenn beim Einholen der Montage noch Futter im Korb ist, ist das Futter zu nass und man sollte noch ein wenig Trockenfutter hinzugeben.
4.3 Lockstoffe, Liquids und Aromen
Beim Feederangeln kommen auch häufig die verschiedensten Lockstoffe, Liquids und Aromen zum Einsatz. Diese eignen sich ideal, um den Köder und das Futter ein wenig attraktiver zu machen. Gerade bei Wettbewerben, bei denen ein hoher Angeldruck herrscht, kann dies relativ nützlich sein und den Unterschied machen. Neben Hausmitteln wie Vanillezucker oder Thunfischsaft können auch diverse Liquids und Aromen gekauft werden.
5 MONTAGEN ZUM FEEDERANGELN
Zum Feederangeln können die verschiedensten Montagen eingesetzt werden. Im folgenden Abschnitt werden die zwei gängigsten Montagen zum Feederangeln erläutert.
5.1 Laufbleimontage
Eine sehr einfache und beliebte Montage fürs Feederangeln ist die sogenannte Laufbleimontage. Sie wird häufig bei stillen Gewässern beziehungsweise bei Gewässern mit wenig Strömung eingesetzt.
5.2 Schlaufenmontage
Eine etwas aufwändigere aber sehr effektive Montage ist die Schlaufenmontage. Diese Montage kann an nahezu allen Gewässern eingesetzt werden und ist bei vielen Feederanglern die erste Wahl.
6 VORGEHENSWEISE BEIM FEEDERANGELN
6.1 Der Angelplatz
Einer der wichtigsten Faktoren, um beim Feederangeln erfolgreich zu sein, ist der Angelplatz. Der Angelplatz sollte so gewählt werden, dass Hotspots wie Schilfkanten, Krautfelder, Seerosenfelder, Wasserzuläufe, Wasserabläufe oder Unterwasserkanten einfach anzuwerfen sind. Sollte ein Gewässer keine der oben genannten Hotspots aufweisen und wie eine Badewanne zusammenlaufen, ist es oft nützlich mit anderen Anglern zu sprechen. Diese können dir oftmals sagen, wo man die ehesten Chancen auf Erfolg hat. Desto besser man ein Gewässer kennt, umso einfacher ist es Erfolge zu erzielen, da man weiß, wo sich die Fische aufhalten.
Deeper Smart Sonar CHIRP+
Insbesondere wenn es um das Suchen und Finden von Hotspots unter Wasser geht, ist ein Echolot von großen Vorteil. Ein ganz besonders Echolot welches wir euch nicht vorenthalten möchten ist das Deeper Smart Sonar CHIRP+. Die große Besonderheit dieses Produktes liegt darin, dass man nicht zwingend ein Boot benötigt, um den Gewässergrund auszuloten. Dieses kleine Meisterwerk kann alternativ einfach an das Schnurende gebunden und ausgeworfen werden. Der Gewässergrund wird dann live auf dein Smartphone übertragen und natürlich gespeichert.
6.2 Vorbereitung am Angelplatz
Wenn man einen geeigneten Angelplatz gefunden hat, sollte man als Erstes das Futter abmischen, damit es ein wenig einziehen kann. Als Nächstes sollte man alles aufbauen und vorbereiten und zwar so, dass die benötigten Sachen wie Futter, Kescher, Angelkoffer etc. vom Sitzplatz aus erreichbar sind. Eine Sitzkiepe kann hierbei relativ nützlich sein.
6.3 Futterstelle vorbereiten
Bevor man mit dem Angeln beginnt, sollte vorher der Gewässergrund erkundet werden. Hierzu ist es hilfreich die Montage ohne Futter und Haken einige Male an die gewünschte Angelstelle zu werfen, um erkennen zu können, ob der Gewässergrund schlammig ist oder ob Hänger drohen. Des Weiteren kann man so in Flüssen auch die Strömung bestimmen und feststellen, ob der Futterkorb schwer genug ist oder ob er abtreibt.
Ist die Angelstelle soweit in Ordnung, sollte man den Futterkorb füllen und an die Angelstelle werfen. Als Nächstes sollte man die Schnur in den Schnurclip der Rolle einhängen. Dadurch wird gewährleistet, dass immer die gleiche Distanz angeworfen werden kann und das Futter immer an der gleichen Stelle landet.
Wenn die Angelstelle nicht so weit entfernt ist, kann man nun mit einer Futterschleuder 3 – 6 Futterbälle an den Spot schleudern. Ist die Angelstelle nicht mit der Futterschleuder erreichbar, sollte man 3 – 6 Futterkörbe an den Spot befördern. Dadurch hat man einen Futterplatz angelegt und die ersten Fische lassen nicht lange auf sich warten.
6.4 Und los geht’s
Erst jetzt sollte der Haken mit einem Köder bestückt werden und an die Montage angebracht werden. Nun sollte der Futterkorb noch mit Futter aufgefüllt werden und an die Futterstelle geworfen werden. Auch wenn man anfangs keine Bisse verzeichnen kann, sollte man die Montage ungefähr alle 15 Minuten einholen, den Futterkorb neu befüllen und den Köder kontrollieren. Sollte man nach zwei Stunden noch immer keinen Biss bekommen haben, beginnt die große Experimentierphase. Folgendes sollte geprüft und gegebenenfalls angepasst werden:
- Hakengröße
- Köder
- Vorfach
- Futter
Sollte man nach allen Änderungen der oben genannten Faktoren noch immer keinen Fisch ans Land gezogen haben, sollte man es an einer anderen Angelstelle versuchen. Eine Bissgarantie gibt es beim Angeln jedoch nie. Es gibt einfach Tage, da läuft es nicht. Wichtig ist, dass man den Kopf nicht hängen lässt und weiter macht – nur so lernt man dazu.
In diesem Sinne wünsche ich dir ein kräftiges Petri Heil und schöne Stunden am Wasser.