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Fliegenrollen Test - Die besten Rollen zum Fliegenfischen!
- Aktualisiert: 07 August, 2024
Klein, aber oho: Fliegenrollen sind zwar nicht gerade groß und im Vergleich zu den herkömmlichen Angelrollen auch relativ spartanisch aufgebaut – doch ihre Wichtigkeit ist nicht zu unterschätzen. Auch wenn ihre Hauptfunktion eigentlich nur darin besteht, die Fliegenschnur und das Backing (Nachschnur) aufzubewahren, spielen die kleinen „Schnurbunker“ beim Fliegenfischen eine entscheidende Rolle. Leider wird die Wahl der richtigen Fliegenrolle oft vernachlässigt. Doch spätestens dann, wenn du einen kapitalen Fisch gehakt hast, dieser aber sofort wieder ausgeschlitzt ist, werden dir die Nachteile einer unbedachten Rollenwahl auffallen.
Um solche Missgeschicke zu vermeiden, solltest du dich von Anfang an mit einer hochwertigen und zu dir passenden Fliegenrolle ausstatten. In diesem Artikel erfährst du, wie du die richtige Fliegenrolle findest und was beim Kauf einer Fliegenrolle zu beachten ist. Weiters stellen wir dir im Abschnitt – Fliegenrollen Test – die besten und beliebtesten Ruten mit ihren Vor- und Nachteilen in einer übersichtlichen Tabelle gegenüber.
1 Fliegenrollen Test – Das Wichtigste in Kürze
2 Fliegenrollen Test: Die besten Rollen im Vergleich
3 Die unterschiedlichen Arten von Fliegenrollen
4 Ratgeber: Darauf solltest du beim Fliegenrollen Kauf achten!
5 Welche Fliegenrolle für welche Fische?
6 Fliegenrollen Test – Die Kosten
7 Die besten Fliegenrollen Hersteller / Marken
8 Fazit – Fliegenrollen Test
1 Fliegenrollen Test - Das Wichtigste in Kürze
- Fliegenrollen sind, was die Technik betrifft, sehr einfach gestrickt – sie bestehen zumeist aus nur einem einzigen Stück.
- Leichte Fliegenrollen bestehen aus robustem, rostfreiem Aluminium, Kunststoff oder Grafit und wiegen weniger als 100 Gramm.
- Die Modelle werden nach drei verschiedenen Innendurchmessern des Spulenkerns unterschieden: Arbor (= Normalkern mit kleiner Innendurchmesser), Mid Arbor (= mittlerer Innendurchmesser) und Large Arbor (großer Innendurchmesser). Es gibt aber noch weitere Spezial-Varianten.
- Die Größe der Rolle muss auf die Größe deiner Fliegenrute abgestimmt sein – nur so kannst du sie problemlos montieren.
- Eine standardmäßige Fliegenschnur hat eine Länge von etwa 27 bis 33 Meter. Die Nachschnur (das Backing) sollte etwa 100 Meter lang sein – mit dieser Kombination ist deine Fliegenrolle optimal befüllt.
- Für das Angeln am Meer solltest du eine spezielle Salzwasser-Fliegenrolle verwenden.
- Achte beim Kauf deiner Fliegenrolle auf die Rollengröße, die Schnurfassung, die Bremse, den Achsdurchmesser und das Einsatzgebiet.
2 Fliegenrollen Test: Die besten Rollen im Vergleich
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3 DIE UNTERSCHIEDLICHEN ARTEN VON FLIEGENROLLEN
Die verschiedenen Fliegenrollen-Modelle unterscheiden sich in ihrem Außen- und Kerndurchmesser. Hier kommt eine Faustregel zu Tragen: Je größer die Rolle, desto schneller bist du beim Aufwickeln der Fliegenschnur. Es gibt Rollen in verschiedenen Größenausführungen sowie mit und ohne Übersetzung. Natürlich sind auch noch diverse Spezialrollen mit ihren Besonderheiten am Markt erhältlich. Eingegangen wird nun auf die gängigsten Fliegenrollen-Varianten:
3.1 DIRECT DRIVE
Bei dieser alten Rollenart handelt es sich um einen robusten und zuverlässigen Klassiker, den eigentlich jeder eingefleischte Fliegenfischer kennen sollte. Die Kurbel ist direkt an der Spule befestigt. Sie sind eins miteinander – das bedeutet, dass es keinerlei Übersetzung zwischen der Kurbel- und der Rollenumdrehung gibt. Du kannst das Ganze auch gerne 1:1-Übersetzung nennen. Dadurch ist es dir möglich, die Spule während des Drills eines großen Fisches mit deiner Hand zu bremsen beziehungsweise zu blockieren. So kannst du relativ leicht und schnell einen sehr großer Druck erzeugen. Ein Nachteil dieser Konstruktion: Durch das schnelle Drehen könntest du dich verletzen, wenn du einen kampfstarken Fisch gehakt hast
3.2 ANTI REVERSE
Eine etwas modernere Weiterentwicklung der Direct Drive stellt die Anti Reverse dar. Bei derartigen Fliegenrollen dreht sich die Kurbel, sobald ein Fisch die Schnur abzieht, nicht mit. Erst, wenn du beim Schnureinholen daran drehst, bewegt sich die Kurbel wie gewünscht. Dieses Modell ist also sehr einfach in seiner Handhabung und auch für Anfänger bestens geeignet – hat deswegen aber auch einen höheren Preis.
3.3 DOUBLE ACTION / DUAL MODE
Der Grundgedanke in der Entwicklung dieses Modells bestand darin, die Vorteile der Direct Drive und die der Anti Reverse Rolle zu kombinieren. Gleichzeitig wollte man aber auch alle Nachteile ausschalten. Daraus ist eine Fliegenrollen-Variante entstanden, deren Kurbel bei Schnurabzug stehenbleibt und deren Spule beim Einkurbeln gedreht werden kann. Sobald du die Kurbel loslässt oder zurückdrehst, ist die vorherige Bremseinstellung wieder vorhanden. Beim klassischen Fliegenfischen kommen Double Action oder Dual Mode Rollen nicht so oft zum Einsatz. Dafür werden sie von begeisterten Hochseefischern umso lieber genutzt.
3.4 LARGE ARBOR
Diese Rollenart besitzt eine Großkernspule und weist deshalb einen großen Achsendurchmesser auf. Das bewirkt, dass sich die Kapazität für die Schnur vergrößert. Eine Large Arbor Fliegenrolle bietet dir den Komfort, die Fliegenschnur aufgrund des größeren Durchmessers erheblich schneller aufspulen zu können. Das liegt daran, dass der Schnureinzug je Umdrehung ein viel höherer ist. Aufgrund des folgenden Vorteils hat diese Rolle in den vergangen Jahren immer mehr an Beliebtheit dazugewonnen: Der größere Durchmesser der Large Arbor bewirkt, dass die Fliegenschnur einen wesentlich geringeren Memory-Effekt hat. Damit gemeint, ist das nervige Einkringeln der Schnur, mit dem jeder Angler bestimmt schon einmal zu kämpfen gehabt hat.
3.5 ARBOR
Hierbei handelt es sich um eine Kleinkernrolle, die zwar optisch etwas hermacht, jedoch nicht für alle Fliegenfischer als praktisch angesehen wird. Der unerwünschte Memory-Effekt ist bei diesem kleinen Modell nämlich relativ groß.
3.6 MID ARBOR
Diese Rolle ist ein Mittelding zwischen der Arbor und der Large Arbor Fliegenrolle. Die Mid-Modelle besitzen einen mittleren, jedoch etwas größeren Achsendurchmesser, als die normalen Fliegenrollentypen. Auch sie bieten dir die Pluspunkte einer höheren Schnurkapazität und einer schnelleren Schnuraufnahme. Im Gegensatz zu den Large Arbor Fliegenrollen wirken die Mid Arbor Fliegenrollen aber nicht so klobig und sind zudem viel handlicher im Umgang. In Sachen Optik stellen sie, aufgrund ihrer Größe, einen guten Kompromiss – also das goldene „Middlemaß“ – dar.
4 Ratgeber: Darauf solltest du beim Fliegenrollen Kauf achten!
Mittlerweile gibt es sowohl im stationären Handel, als auch in den diversen Online-Shops Fliegenrollen wie Sand am Meer. Den Überblick verliert man demnach relativ schnell – vor allem, wenn man das Fliegenfischen gerade erst für sich entdeckt hat. Wenn du dich dazu entschlossen hast, dir eine neue Rolle zuzulegen, solltest du vorab natürlich mehrere Merkmale genauestens unter die Lupe nehmen. Welche Kaufkriterien du besonders beachten musst, erfährst du im Folgenden:
4.1 ROLLENGRÖßE / SCHNURFASSUNG
Das Wichtigste ist, dass die Fliegenrolle optimal auf deine Fliegenrute abgestimmt ist. Sie muss stets ein bestimmtes Fassungsvermögen aufweisen, sodass die Rolle die Fliegenschnur in der gewünschten Klasse samt Backing (Nachschnur) aufnehmen kann.
Die Rollengröße muss natürlich auch zu deinen jeweiligen Zielfischen passen. Für kleine Fische eignen sich die Stufen 0-3. Mittlere Fische fängst du am besten mit den Stufen 4-6. Kapitale Stücke werden mit den Klassen 7 – 10+ beangelt.
4.2 BREMSE
Die Bremse, die sich auf deiner Rolle befindet, muss einwandfrei funktionieren. Bedeutet, dass das Modell weder stecken, noch klemmen darf. Achte bitte darauf! Eine Fliegenrolle weist in der Regel ein einfaches Bremssystem auf, das einsetzt, sobald du die Kurbel loslässt. Bei kleinen Fischen spielt die Qualität der Bremse zwar ebenfalls eine wichtige Rolle, kann jedoch etwas vernachlässigt werden. Umso interessanter wird es, wenn ein kapitaler Fisch hängt – hier ist unbedingt ein Bremssystem erforderlich, welches fein justierbar ist und ruckelfrei läuft. Nur so lassen sich ungewollte Schnurbrüche und Ausschlitzer so gut als möglich vermeiden.
Schließlich möchtest du nicht, dass ein gehakter Traumfisch „verloren“ geht. Worauf du noch einen Blick werfen solltest, ist die Härtegradeinstellung deiner Bremse. Was das heißt? Je härter du die Bremse drehst, desto flüssiger sollte auch der Übergang sein. Sollten die Sprünge zwischen den verschiedenen Einstellungen nämlich zu groß sein, kann passieren, dass der Haken aus dem weichen Fischmaul deines gehakten Fisches ausschlitzt.
Auch die Art der Bremse muss sich nach der Größe deiner Rolle richten. Kleine Rollen verfügen normalerweise über Ratschenbremsen mit einem leichten und gleichmäßigen Lauf. Große Rollen sind in der Regel mit Scheibenbremsen ausgestattet. Diese Modelle haben den Vorteil, sich stufenlos einstellen zu lassen. Außerdem besitzen sie während des Bremsens mehr Kontaktpunkte, wodurch sie ein noch sanfteres, gleichmäßigeres Laufverhalten aufweisen.
Noch ein kleiner Tipp am Rande: Greife auf ein versiegeltes beziehungsweise gekapseltes Bremssystem zurück. Solche Varianten verhindern nämlich das Eindringen von Wasser und Schmutz und sind somit langlebiger.
4.3 RECHTS- ODER LINKSHÄNDER-ROLLEN
Egal, ob du ein Rechts- oder Linkshänder bist – für dich geeignet sind alle Fliegenrollen. Du kannst in der Regel ein jedes Modell an deine individuellen Bedürfnisse anpassen. Alles was du hierfür tun musst ist, die Spule zu entnehmen und das Achsenlager zu drehen. Solltest du dennoch Schwierigkeiten beim Ummontieren haben, so frag jemanden, der sich damit auskennt oder recherchiere im Internet. Auf YouTube findest du relativ schnell zahlreiche Tutorials, bei denen dir das Umstellen der Rolle demonstriert wird.
4.4 (ACHS-)DURCHMESSER
Bei der Wahl deiner Fliegenrolle musst du einen Blick auf den Durch- sowie den Achsdurchmesser werfen. Letzterer ist vom Hersteller als Arbor, Mid-Arbor oder Large Arbor angegeben. Was damit gemeint ist, hast du bereits im Punkt 2 erfahren.
4.5 EINSATZGEBIET
Worauf du abschließend nicht vergessen darfst beziehungsweise, welche Frage du dir im Vorhinein unbedingt beantworten musst: „Werde ich meine Fliegenrolle für Süß- oder Salzwasser-Angeltrips verwenden?“ Sollte letzteres der Fall sein, so musst du dich vergewissern, dass alle Bestandteile deines Angelequipments salzwassertauglich sind. Ist dem nicht so, könnte dir dein Hab und Gut in den Händen womöglich wegrosten. Normalerweise sind auf den Verpackungen von Fliegenrolle und CO. immer die entsprechenden Hinweise abgedruckt.
TIPP
Du solltest darauf achten, dass die Rolle das Gewicht der Rute entweder gar nicht oder nur minimal überschreitet. Die Trommel muss auf die Klasse der Rute abgestimmt werden. Außerdem sollte die Fliegenrolle ein Fassungsvermögen von mindestens 20 Metern aufweisen. Erfahrene Angler sind meist mit mehreren Ersatzspulen, die mit verschiedenen Schnurklassen bespult sind, ausgestattet. So ist es möglich, die Schnüre individuell wechseln zu können.
5 WELCHE FLIEGENROLLE FÜR WELCHE FISCHE?
Fliegenrollen werden anhand des internationalen Standards ASA oder AFTMA klassifiziert. Diese Klassifizierungen zeigen dir, wie viel Gewicht deine Rolle hat, mit welchen Ruten und Schnüren du dein Modell kombinieren kannst und, für welche Angeltechnik sie sich am besten eignet. Die ASA / AFTA-Klassen gehen von 0 bis 15. Ein Beispiel: eine 6-er Rolle solltest du mit einer Rute der Klasse 6 sowie einer dazu passenden Schnur ausstatten.
Die kleinen Fische, also beispielsweise Forellen und Weißfische, werden in den Stufen 0-3 in Kombination mit einer Trockenfliege, einer leichten / sinkenden Fliege oder einer Nymphe beangelt. Jagd auf etwas größere Forellen und Barsche machst du am besten mit den Stufen 4-6 erfolgreich. Hier verwendest du kleine bis mittlere Streamer oder beschwerte Nymphen. Trockenfliegen auszuwerfen, dürfte vielleicht schwer werden, ist für Geübte aber nicht ganz unmöglich. Für große Fische sollten generell etwas größerer Rollen verwendet werden. Dadurch hat man ein runderes Angelgefühl und kann einen weicheren Drill erzielen. Als Anfänger würde ich dir eine Größe der Klasse 5-6 ans Herz legen. Außer, du möchtest direkt kapitale Fische beangeln – dann solltest du ein Modell der Klasse 8+ wählen. Wer sich am Meer aufhält und auf große Fische aus ist, der muss sich die Klassen 7-10 zulegen. Alles über 10 kommt in der Regel nur für Kapitale Fische wie zum Beispiel Lachse zum Einsatz.
6 Fliegenrollen Test - Die Kosten
Im Handeln bewegen sich die Preise der Fliegenrollen meist zwischen 30 und 100 Euro – natürlich gibt es aber auch noch Modelle, die wesentlich teurer sind. Für den Anfang gut ausgestattet, bist du aber bereits mit einer Rolle im Wert von etwa 50-70 Euro. Ich würde dir wärmstens empfehlen, nichts zu kaufen, was weit unter diesem Preis erhältlich ist. Sehr billige Modelle weisen leider häufig Defizite in der Verarbeitung auf und sind entsprechend nicht sehr langlebig. Am besten wäre es, wenn du dich vorab im Internet informierst. Stelle mehrere Preisvergleiche bei den diversen Online-Anbietern an und lies dir die Kunderezensionen durch!
7 Die besten Fliegenrollen Hersteller / Marken
Folgende Marken / Hersteller sind bekannt für eine hohe Qualität und haben sich in den letzten Jahren einen guten Ruf in Punkto Fliegenrollen aufgebaut:
8 Fazit - Fliegenrollen Test
Wenn du zum Fliegenfischer werden willst, solltest du die oben beschriebenen Punkte genau beachten. Es könnte zwar etwas Zeit in Anspruch nehmen, bis du eine für dich ideale Rolle gefunden hast, aber deine Suche wird sich in jedem Fall lohnen. Schließlich geht es darum, dass dir das Fliegenfischen Spaß macht – das funktioniert halt nur, wenn alle Einzelbestandteile aufeinander abgestimmt sind. Achte bitte darauf, keinen Fehlkauf zu tätigen, den du früher oder später bereuen könntest. Suche im Handel oder im Internet nach dem perfekten Modell für dich und lasse dich notfalls von einem Experten beraten.